Aktuell werden dringend Blutspenden benötigt. Vor allem durch die COVID-19-Pandemie sind die Reserven sehr knapp. Viele Menschen bleiben vorsichtshalber zu Hause und gehen nicht mehr zum Spenden. Deshalb wird vom Bundesgesundheitsministerium dringend dazu aufgerufen.
Doch einige Menschen sind grundsätzlich von der Blutspende ausgeschlossen. Dazu zählen Menschen mit sogenanntem „Risikoverhalten“. Männer, die in den letzten 12 Monaten vor der Spende Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann hatten, werden kategorisch ausgeschlossen.
Ich fordere deshalb: Tatsächliches Risikoverhalten betrachten und keine kategorische Diskriminierung!
Eine solche Regelung diskriminiert bi- und homosexuelle Männer, die womöglich gar kein Risikoverhalten gezeigt haben, weil sie beispielsweise in monogamen Beziehungen leben. Diesen Menschen wird verwehrt, Blut zu spenden, was in der aktuellen Situation dringend notwendig wäre. Dieser auf Vorurteilen basierende Ausschluss ist schon insofern nicht verständlich, da jede Spende auf HI-Viren und andere Krankheiten getestet wird und so die Übertragung weitestgehend verhindert werden kann. Der Selbstausschluss – ein weiterer Sicherheitsaspekt – sollte nach tatsächlichem Risikoverhalten erfolgen und nicht nach sexueller Orientierung fragen. In Israel wurde dieser Fragen-Bereich erst vor kurzem entfernt, mit der Begründung: „Es gibt keinen Unterschied zwischen Blut und Blut.“
(Fachartikel unserer Bundestagskandidatin Heike Heubach zur Bundestagswahl 2021)