Matthias Ilgen verbringt ein Wochenende im Landkreis Aichach-Friedberg: Besuch bei den Energiebauern und politischer Frühschoppen "Bundeswehreinsatz in Syrien".
Energie-Experten unter sich
Der Husumer SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Ilgen besuchte den Landkreis Aichach-Friedberg. Ein besonderes Highlight war für den Energie-Experten der Besuch der Energiebauern GmbH in Aichach.
„Ein innovatives Unternehmen der Energiebranche wolle der Abgeordnete aus dem Norden im Wittelsbacher Land besuchen“, hatte Kreisvorsitzender Bernd Bante den Wunsch des Gastes angekündigt. Ilgen ist Mitglied im Bundestagsausschuss für Wirtschaft und Energie. Als Koordinator für Existenzgründung beschäftigt er sich besonders mit jungen Unternehmen und Start-Ups. Und stolz präsentierten Bante und die Aichacher Genossen, darunter auch Bürgermeister Klaus Habermann, die Firma Energiebauern GmbH. Bei einem mehrstündigen Fachgespräch mit Sepp und Martin Bichler drehte sich alles um Energie: von der Erzeugung, über die Verteilung bis zur Speicherung.
„Mein Ziel war es immer, mehr Energie zu erzeugen als ich verbrauche“ beschrieb der Gründer der Energiebauern Sepp Bichler seine Motivation. Aus diesem Antrieb heraus ist zwischenzeitlich eine Firmengruppe gewachsen, die nahezu alle Bereiche der neuen Energiewirtschaft abdeckt. Eine Spezialität ist die gemeinsame Umsetzung von Projekten mit Gemeinden, Flächeneigentümern und Energieversorgungsunternehmen. Die gute Entwicklung der Firma sei auch dem Erneuerbare-Energien-Gesetz geschuldet, dessen Zielsetzung im Interesse des Klima- und Umweltschutzes die Weiterentwicklung und Förderung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen sei. „Dieses Ziel ist immer wieder Ansporn und Aufgabe zur Weiterentwicklung des Gesetzes“, waren sich Ilgen und Sepp Bichler einig. Die Zukunft liege in einer dezentralen Erzeugung der Energie, die auch zu weiterer Wertschöpfung vor Ort führe.
Ein weiteres Thema war der Entwurf zum Strommarktgesetz, welcher zurzeit auf Bundesebene diskutiert wird. Hier solle der Gesetzgeber auch Mut zu innovativen Ansätzen haben, riet Martin Bichler dem Abgeordneten.
„Wie kann der Staat die Kommunen bei Klimaschutzkonzepten unterstützen?“, hinterfragte Aichacher Bürgermeister Klaus Habermann. Wichtig sei ihm auch eine langfristige Förderung und nicht eine monatsweise Änderung der Fördervoraussetzungen.
„Ein interessanter lehrreicher Nachmittag“, fasste Kreis- und Gemeinderat Ronald Kraus das Gespräch zusammen und dankte allen Beteiligten für die rege Diskussion. „Gern können wir das in Berlin oder Husum fortsetzen.“, lud Matthias Ilgen die Teilnehmer ein.
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Syrieneinsatz der Bundeswehr
Vor vollem Haus im Brauereigasthof St. Afra im Felde hat der Husumer Bundestagsabgeordnete, Matthias Ilgen, über den Syrieneinsatz der Bundeswehr informiert.
In seiner Ansprache machte Ilgen deutlich, dass es zwar aufgrund der terroristischen Anschläge in Frankreich einerseits eine politische Entscheidung des Bundestags war, man aber andererseits eine zurückhaltende Einmischung beschlossen habe. Das Mandat umfasst lediglich Aufklärungsflüge; mehr sei mit dem derzeitigen Zustand der Bundeswehrausstattung auch nur schwer möglich, führte Ilgen aus. Gleichzeitig wurde der Etat für humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung vervielfacht, erklärte der Abgeordnete und machte deutlich, dass man der Radikalisierung junger Menschen am besten mit Stärkung der Integration begegnet.
Der Kreisvorsitzende der SPD, Bernd Bante, bat zu Beginn der Diskussion die Zuhörer an einem Flipchart über den Einsatz abzustimmen: Das Ergebnis war sehr ausgewogen: Je die Hälfte der Gäste stimmte dem Einsatz zu; die andere Hälfte lehnte diesen ab. „Auch die Abgeordneten machten sich diese Entscheidung nicht einfach“ berichtete Bante von den Gesprächen, die er selbst mit Abgeordneten nach der Abstimmung führen konnte.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurde die jeweilige Haltung deutlich. Beispielsweise wurde kritisiert, dass in der Flüchtlingskrise, welche die Folge der Kriege im Nahen und Mittleren Osten ist, die Weltgemeinschaft versagt habe. Matthias Ilgen wies darauf hin, dass Deutschland unter Schwarz-Gelb bereits vor Jahren sowohl Flüchtlingskontigente als auch die Unterstützung Griechenlands bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme abgelehnt hätte. Das Ergebnis sieht man heute.
Zahlreiche weitere Fragen bezogen sich auf die Ursachenbekämpfung der Flüchtlingskrise. Ausführlich erläuterte der Abgeordnete, dass zunächst terroristische Vereinigungen wie der IS und seine Helfeshelfer gestoppt und Zahlungsströme aufgedeckt werden müssen. Nur dauerhafter Frieden in der Region ist Garant zur Eindämmung der Flucht vor Krieg. Dies gehe aber nur mit Russland. Geht Russland einen Schritt auf Europa zu, so müssen Sanktionen auch gelockert werden.
Matthias Ilgen und Bernd Bante beendeten den politischen Frühschoppen mit einem Appell an die Zuhörer, niemals aufzuhören, für Frieden und Demokratie einzustehen. Das seien die Grundpfeiler unserer Gesellschaft.