SPD: Die Wohnungsmilliarde für Bayern nimmt den Druck
Die Warteliste für geförderte Wohnungen in Friedberg ist lang. Bezahlbare Wohnungen sind gefragt. Wohnungen fehlen nicht nur in den Großstädten, sondern mittlerweile auch in Klein- und Mittelstädten. „Derzeit gibt es in Friedberg 650 Anfragen für sechs Wohnungen der Baugenossenschaft Friedberg“, schildert Vorstandsvorsitzender Günther Riebel dem Fraktionsvorsitzenden der BayernSPD, Florian von Brunn, der Landtagsabgeordneten Dr. Simone Strohmayr und der Bundestagsabgeordneten Ulrike Bahr, die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt.
Bei einer Besichtigung der Wohnanlage in der Wiffertshauser Straße legte Riebel die Schwierigkeit dar, bezahlbare Wohnungen zu bauen. Zum einen hätten sich die Baukosten in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, zum anderen führe die geändert KfW-Förderung von 55 auf 40 zu einer Kostenerhöhung von etwa 13 Prozent. Hinzu kämen noch die steigenden Zinsen. Dies alles bringe die Baugenossenschaft in Schwierigkeiten. Um einigermaßen wirtschaftlich arbeiten zu können, sind, laut Riebel, mindestens 600 Wohnungen im Bestand nötig. Die Baugenossenschaft Friedberg verfüge derzeit über gut 280 Wohnungen. „Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Freistaat ist eine der wichtigsten Aufgaben der Politik. Daher fordern wir eine Milliarde Euro mehr für den Wohnungsbau“, erklärte Strohmayr die Position der BayernSPD. Riebel wies die anwesenden SPD Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker auf weitere Schwierigkeiten bei der Förderung des sozialen Wohnungsbaus hin. So werde beispielsweise der Bau einer Tiefgarage gefordert, aber nicht gefördert. Alle Anwesenden waren sich einig, dass bezahlbares Wohnen eine der größten Herausforderungen in den kommenden Jahren sein wird. Die steigenden Energiepreise verschärfen die Situation zudem. Laut Robert Englmeier, Geschäftsführer der Wohnbau GmbH für den Landkreis Aichach-Friedberg, hat die Baugenossenschaft bis 2024 günstig Gas eingekauft und die Vorauszahlungen der Mieter jetzt schon an künftige Preissteigerungen angepasst. Eine gute Alternative wäre da die Geothermie. Die wurde in Bayern versäumt. Jetzt müssen wir das machen“, fordert von Brunn.