Landtagsabgeordnete Dr. Simone Strohmayr informiert sich bei der Polizei über Unfallstatistiken - Strohmayr: „Der Landkreis hat seine Hausaufgaben gemacht“
Trotz zunehmendem Verkehrsaufkommen ist die Anzahl der Unfälle im Landkreis Aichach-Friedberg im letzten Jahr auf rund 3300 Unfälle mit 700 Verletzten gesunken. Dennoch müssen alle Fahrer mit dem Kennzeichen AIC (bzw. FDB) seit diesem Jahr höhere Versicherungsbeiträge bezahlen. Die Regionalklasse für den Landkreis hat sich verschlechtert, der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat den Landkreis in der Haftpflichtversicherung aktuell in Klasse 11 (von 12 Klassen) eingestuft. Die Berechnung der Klasse setzt sich zusammen aus der Schadenshäufigkeit und der Schadenshöhe in der Region. Bei einem Gespräch in der Polizeiinspektion Friedberg wollten sich die Landtagsabgeordnete Dr. Simone Strohmayr, der Kreisvorsitzende Bernd Bante und Kreisrat Hansjörg Krazeisen nun informieren, wie sich diese unterschiedlichen Entwicklungen erklären lassen. Doch auch Maximilian Baumann, Dienststellenleiter der PI Friedberg, und Helmut Beck von der Polizei Aichach hatten keine schlüssige Erklärung dafür, da die Anzahl der Unfälle ja zurückgeht. „Im Vergleich zum Verkehrsaufkommen sind das doch recht wenige Unfälle“, betonte Baumann. Auch die Unfallschwerpunkte im Landkreis (B2 in Mering, B300, Autobahnanschlüsse) wurden stetig abgebaut. Allein die Anzahl der Wildunfälle hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt – trotz Maßnahmen wie Reflektoren und Duftzäune. Zudem gibt es im Landkreis viele Pendler und eine hohe Firmendichte. „Der Landkreis hat seine Hausaufgaben gemacht und die Unfallschwerpunkte größtenteils entschärft. Nun liegt es an uns, herauszufinden, warum die gemeldeten Schäden hier dennoch so hoch sind“, betonte Strohmayr und will sich beim Innenministerium informieren. „Die Verbraucher brauchen Transparenz und müssen wissen, warum sie mehr zahlen“, erklärte Bante. „Man muss ihnen erklären können, warum die Schäden der Fahrer aus dem Landkreis so viel höher sind als im Bundesdurchschnitt.“ Bei dem Treffen wurde auch über die steigende Zahl von Elektro-Fahrrädern im Straßenverkehr und deren Gefahrenpotential gesprochen. Es sei zwar sicher, so der Inspektionsleiter, dass durch die höhere Geschwindigkeit das Unfallrisiko steige, bisher werden diese Unfälle aber nicht gesondert erfasst.