Zum Friedberger Krankenhaus: Vorwürfe energisch untersuchen – Vorverurteilungen beenden

02. März 2021

Gemeinsame Stellungnahme der beiden Bürgermeister Roland Eichmann, 1. Bürgermeister von Friedberg und Mitglied des Werkausschusses des Landkreises, und Klaus Habermann, 1. Bürgermeister von Aichach und Mitglied des Werkausschusses des Landkreises, sowie von Peter Tomaschko, MdL.

Der Bayerische Rundfunk berichtete gestern aus internen Unterlagen der Task Force des Landesamts für Gesundheit zum Ausbruch-Geschehen im Friedberger Krankenhaus. In der von anderen Medien aufgegriffenen Berichterstattung werden etliche schwerwiegende Vorwürfe gegen die Klinikleitung und das Gesundheitsamt im Landratsamt Aichach-Friedberg erhoben.

Für die Unterzeichner steht an oberster Stelle, dass das Geschehen vollständig aufgeklärt werden muss. Das ist aber eine Selbstverständlichkeit, die auch von allen Beteiligten so gesehen wird.

Uns ist es aber ebenfalls ein Anliegen, dass zum jetzigen Zeitpunkt und nur auf Basis von Medienberichten zu einem wie auch immer gearteten „Zwischenberichts“ - der bis dato weder dem Krankenhaus noch dem Landkreis vorliegt – keine Meinungsbildung möglich ist. Insbesondere der Versuch, die Berichte für Wahlkampfzwecke zu instrumentalisieren, lehnen wir als verantwortungslos ab. Unser dringender Appell an alle Beteiligten: Keine Vorverurteilungen, Konsequenzen sind zu ziehen, wenn ein abschließendes Bild vorliegt.

Wir sehen den dringenden Bedarf, dass die Verantwortlichen im Landesamt, in der Klinikleitung und dem örtlichen Gesundheitsamt dem zuständigen Werkausschuss im Kreistag möglichst kurzfristig Rede und Antwort stehen über den aktuellen Stand. Die bereits dahingehend ergriffene Initiative des Landrats unterstützen wir. In geeigneter Weise ist davon im Anschluss die Öffentlichkeit zu informieren.

Wenn der Abschlussbericht vorliegt, sehen wir es als geboten, nach einer abschließenden Bewertung im Werkausschuss die nötigen, dem abschließenden Ergebnis angemessene, Konsequenzen zu ziehen. Zum Abschlussbericht und den Konsequenzen ist unseres Erachtens die Öffentlichkeit umfassend in Kenntnis zu setzen.

Abschließend ist es für uns schlichtweg unaufrichtig, wenn einzelne Personen und Fraktionen zum jetzigen Zeitpunkt Rücktrittsaufforderungen stellen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses sind dadurch in einer Art und Weise diskreditiert, die absolut nicht ihrem Engagement und ihrer Kompetenz gerecht werden und die geeignet ist, die örtlichen Krankenversorgung in eine existenzielle Krise zu treiben, die die nötige Patientenversorgung vor Ort in Frage stellen kann.

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